Wohnungsbau in Deutschland im Rekord-Tief

Der Wohnungsbau in Deutschland befindet sich auf einem neuen Rekord-Tiefstand. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, wurden im abgelaufenen Jahr 2009 nur rund 159.000 Wohnungen fertig gestellt – das sind satte 9,6 Prozent bzw. 17.000 Wohnungen weniger als noch 2008. Dies ist der niedrigste Stand seit der Wiedervereinigung im Jahr 1990.
Seit dem Wohnungsbau-Rekord im Jahr 1995 ging die Zahl der jährlich fertig gestellten Wohnungen kontinuierlich zurück – insgesamt um mehr als 73 Prozent. „Die Fertigstellungszahlen liegen deutlich unterhalb des eigentlichen Bedarfs“, stellt Jürgen Michael Schick, Vizepräsident des Immobilienverbandes Deutschland (IVD) nicht ohne Besorgnis fest. Eine Bedarfsdeckung erfordert nach jüngsten Berechnungen des Bundesinstituts für Bau,- Stadt- und Raumforschung (BBSR) rund 195.000 neu gebaute Einheiten im Jahr. „Das Angebot an neuen Wohnungen nimmt weiterhin ab – steigende Mieten sind die Folge“, sagte Schick gegenüber Property Magazine. Der Investmentmarkt profitiere daher von den zurückgehenden Fertigstellungszahlen. „Der deutsche Wohnungsmarkt gewinnt für Bestandshalter und Käufer weiter an Attraktivität. Investoren von bestehenden Mehrfamilienhäusern oder vermieteten Wohnungen können vom derzeitigen Marktumfeld profitieren, da die Nachfrage nach Wohnimmobilien durch den Neubau nicht gedeckt wird und die meisten Bestandsimmobilien unter den Herstellungskosten für einen Neubau erworben werden können“, so Schick, „Hausbesitzer profitieren davon, dass auf der Angebotsseite keine neuen Wohnungen auf den Markt kommen, während die Nachfrage in zahlreichen Quartieren vor allem deutscher Großstädte weiter steigt.“ Wie der IVD mitteilte, ist der Einstiegszeitpunkt in den Wohnimmobilienmärkten derzeit günstig. „Wer den Kauf einer Wohnimmobilie zur Selbstnutzung oder als Kapitalanlage plant, sollte das derzeit günstige Marktumfeld nutzen. Historisch niedrige Zinsen, moderate Kaufpreise, steigende Nachfrage auf der Nutzerseite und damit verbundene anziehende Mieten sprechen für den Kauf von Wohnimmobilien“, erklärte Schick.

Quelle: Immonet News, von Carsten Germann, 17.06.2010

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